
ronnie s a contextual project nartist / ronnie s ist ein project knüstler der gegenwart
14.03.1961 – enschede (nl) a nomadic citizen / ein wanderer.
his handling is on vimeo or youtube or just click on bold titles below:
a video work from 2019:
[based on a sentence from Kurt Schwitters tale Franz Müllers Drahtfrühling]
since 2021 ronnie shares his life and time with an empty REMA 1000 shoppingbag:

rema 1000 video series 2021 – 2026:
ronnie s and rema 1000 (part 1)
- 2025
Wahrnehmung & Wissen (2025)
Eines der beachtenswertesten Elemente in der Arbeit des Künstlers Ronnie Sluik ist mir die außergewöhnlich enge Korrespondenz zwischen den eröffneten vielschichtigen Interpretationsmöglichkeiten und den jeweils sehr reduzierten Darstellungsmitteln. Dies verstehe ich als eine besondere Einladung, den Betrachtenden einen individuellen Zugang zu ermöglichen.
In den Handlungscollagen (zB. BAUHAUS) werden bildnerische Situationen konstruiert, die eine emotionsbasierte Annäherung an das Dargestellte bieten, indem die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der vorgefundenen Motive durch einen Bezug zu einer ästhetischen Schlichtheit aufgefangen werden. Damit entsteht eine Betonung des aktuellen Momentes sowohl im Dargestellten als auch in den Betrachtenden. Die Bildkomposition verstehe ich somit zuvorderst als eine Anregung zum Beschreiben des Gesehenen. Damit wird ein künstlerischer Anspruch umgesetzt, den zum Beispiel Paul Klee (1879 -1940) wie folgt formuliert hat: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Dies ist ein zentraler Aspekt der Arbeiten, der einen Frageprozess auslösen kann, der insbesondere das Verhältnis vom Sehen zum Sprechen als eine grundlegende Zugangsmöglichkeit thematisiert. Meist kommt das Sehen vor dem Sprechen. In der Kunstrezeption ist es oftmals andersherum.
Durch die wiederkehrende Integration des Künstlers in den Abbildungen von vorgefundenen Motiven wird der Bezug zwischen Wahrnehmung und Wissen angesprochen und die Aufmerksamkeit auf die immer gegenwärtige Diskrepanz zwischen den Worten und dem Sehen gelenkt. Dem abgebildeten Gegenstand wird ein Rahmen angeboten, der nicht den Bildgegenstand formt und damit eine bestimmte Wahrnehmungsweise vorgeben will.
Es wird eine Gegenwärtigkeit konstruiert, die den gewählten Bildgegenstand aus den historischen und örtlichen Gegebenheiten wieder in die Wahrnehmung der Betrachtenden verlagert. Die angewendeten minimalistischen Collagemittel heben die vorgefundenen Motive aus einer visuellen Fülle heraus und wenden die Aufmerksamkeit auf den Wahrnehmungsprozess beim Betrachten. Es entsteht eine besondere Wertschätzung menschlicher Erfahrungen, die sich aus einer intuitiven, sinnlichen Wahrnehmung eröffnen.
In der aktuellen Serie des Künstlers wird auf eindrucksvoll humorige Weise das Verhältnis von Wahrnehmung und Wissen anhand der Wechselbeziehung zwischen künstlerischer Intention und den Absichten kommerzieller Gebrauchsdarstellungen angesprochen. Die Auseinandersetzung erfolgt auf der Analyse vom Verhältnis der zeitlichen Ebenen.
Gemeinsames Merkmal kommerzieller Gebrauchsdarstellungen ist ein nie vollständig einzulösendes Zukunftsversprechen. Absicht ist der Erwerb von etwas, dem ein Glücksversprechen in der Zukunft angehaftet wird. Grundlage sind die Verwendung und der Umgang mit einem tatsächlichen oder einem erzeugten Mangelgefühl. Damit wird eine umfassendere Anwesenheit in der Gegenwart ausgeschlossen. Ziel ist es, in den Betrachtenden ein Gefühl zu erzeugen, das nicht vollständig in der Gegenwart begründet liegen kann. Es ist die Frage nach den Imaginationen, die sich mit dem Abgebildeten verknüpfen.
Im Gegensatz dazu bieten die vom Künstler gewählten ästhetischen Darstellungsmittel einen Rahmen an, das bloß Gespürte hin zum Erzählen zu erweitern. Durch die Handlungscollagen des Kulturschaffenden wird es ermöglicht, mit der Äußerlichkeit des Sichtbaren in einen Dialog zu kommen. Die verwendeten Darstellungsebenen laden dazu ein, die Trennung zwischen den Betrachtenden und dem Betrachteten zu reduzieren und eine Beziehung zu ermöglichen. Die Frage, was wird wie spürbar und damit nach einer Erzählung sucht, bildet einen Rahmen, um das Vorgefundene mit Innerlichem in Bezug treten zu lassen. Es ist die Integration des Künstlers in das Motiv, durch welche diese Zugangsmöglichkeit eröffnet wird. Es wird ein symbolischer Nenner gesucht, der nicht allein individuelle und subjektive Resonanz erfasst, sondern der der Selbstwahrnehmung einen kulturellen Rahmen anbietet.
Die Handlungscollagen verstehe ich als ein Kommunikationsmedium, das nicht die Oberfläche des Sichtbaren in den Vordergrund stellt, sondern diese Oberflächen in den Bereich des Spürbaren transferiert. Der damit eröffnete Zwischenbereich schafft einen Raum für Interpretationen, Fragen nach der Leistungsfähigkeit von Erscheinungsweisen und deren Wirksamkeiten werden gestellt. Dieser besonders kommunikative Anspruch der Arbeiten des Künstlers ermöglicht es, gewohnheitsmäßige Externalisierungen zu reflektieren, den sozialen Aspekt künstlerischer Herangehensweisen und des Kommunikationsmediums Kunst als eine Wahrnehmungsform hervorzuheben. Die verknüpften Darstellungsebenen bieten an, das Verhältnis zwischen einer gelebten Erfahrung und einem unbeteiligten bzw. unverbindlichen „Kunstverständnis“ zu reflektieren. In wesentlicher Unterscheidung zu den Absichten kommerzieller Gebrauchsdarstellungen erzeugt die Anwesenheit des Künstlers in den Motiven eine Gegenwärtigkeit, die dazu einlädt, dem aktuellen Moment die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken und den Prozess der Sinngebung nachzuvollziehen.
Thomas Leidel (toitenwinkel rostock 2025)
videowork (2014) with Thor Erland Sluik (2008)
Natland SB Multiless Art Center, Bergen Norway (2008 -2013)
- 1982 – 2000
artist duo Sluik/Kurpershoek, Amsterdam the Netherlands
works in numerous collections; Stedelijk Museum Amsterdam and Centre Pompidou Paris a.o and represented by Montevideo Amsterdam and gallerie Lutz Fiebig Berlin
MARCH project 1984 99 (videolink)
initiator for a gravestone for Marinus van der Lubbe (Reichstagrand 1933) project-art 1994 2000 (dutch article)
cinema documentary film De Duiveljager 1999 in coop with Filmfonds/de Balie (videolink)
Art Academy AKI Enschede (NL), monumental art and audio visual art (1979/84)
Art Academy KHIB Bergen (Norway) – on 2nd thought – master of arts (2013/14)
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